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mit diesen Tipps gelingt Anzucht und Direktsaat
Von der Pike auf: Eigenes Gemüse oder Kräuter anbauen wird noch spannender, wenn du schon bei der Aussaat, also dem Pflanzen der Samen, beginnst. Du hast volle Kontrolle über den Anbauprozess und kannst sogar alte, unbekannte Gemüsesorten rekultivieren. Durch die große Vielfalt an unterschiedlichen Gemüse-, Kräuter- und Blumensamen hast du die freie Wahl und sparst zudem bares Geld. In diesem Ratgeber lernst du verschiedene Methoden zur Aussaat kennen und bekommst viele weitere Tipps, wie daraus ertragreiche Pflanzen werden.
Wann kann ich mit der Aussaat starten?
Was ist der Unterschied zwischen Direktsaat und Vorkultur?
Was ist bei der Aussaat zu beachten?
Wie lassen sich Fehler bei der Anzucht vermeiden?
Wie lege ich eine Vorkultur an?
Welche Aussaat-Methoden gibt es?
Wie pflege ich Jungpflanzen richtig?
Schon ab Mitte Februar kannst du mit der Anzucht erster Pflanzen, die vorkultiviert werden müssen, starten.
Zahlreiche Pflanzen kannst du direkt im Beet aussäen und musst nur auf den richtigen Aussaatzeitpunkt achten. Der hängt vor allem von der Winterhärte sowie dem Keimverhalten der einzelnen Gemüse-, Kräuter- oder Blumensorten ab. Mit der Direktsaat einiger Pflanzen kannst du schon ab März beginnen.
Erst Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, dürfen die Setzlinge, also die vorgezogenen Jungpflanzen, ins Freie gesetzt werden.
Prüfe in unserem Aussaatkalender für Gemüse, dem Aussaatkalender für Kräuter und dem Aussaatkalender für Blumen, wann genau du mit der Aussaat bzw. Anzucht deiner ausgewählten Pflanzen beginnen solltest!
Da Gemüse- und Kräuterpflanzen sowie Blumen unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist es wichtig, dass du die Bedürfnisse deiner Pflanzen genau kennst und deine Beetplanung vor Augen hast.
Dabei hilft dir unser Gemüsegarten-Ratgeber, in dem wir nicht nur erklären, wie eine Bedarfsplanung funktioniert, sondern dir auch zeigen, welche Pflanzen sich miteinander im Beet vertragen. Hast du dir überlegt, welche Pflanzen du anbauen möchtest, musst du nun herausfinden, ob eine Anzucht notwendig ist - denn nicht alle Pflanzen überleben direkt im Beet.
Pflanzen, egal ob Gemüse, Kräuter oder Blumen haben unterschiedliche Keimzeiten und sind unterschiedlich robust. Je nach Art und Herkunft der Pflanzen entscheiden wir deshalb, ob die Samen bei der Aussaat direkt ins Beet gesetzt werden (=Direktsaat) oder ob sie erst vorgezogen werden sollten (=Anzucht oder Vorkultur).
Auf einen Blick:
Vorkultur | Direktsaat |
---|---|
|
|
Beispiele Gemüse: Paprika, Peperoni, Tomaten, Salate, Rotkohl | Beispiele Gemüse: Gurken, Karotten, Spinat, Erbsen, Dill |
Beispiele Blumen: Petunien, Löwenmaul | Beispiele Blumen: Sonnen- und Ringelblumen |
Du kannst dir vorstellen, dass die Pflänzchen durch die Anzucht in einer geschützten Umgebung (z. B. einem Gewächshaus) einen Wachstumsvorsprung bekommen. Gerade bei Sorten, die ursprünglich hier nicht heimisch waren, ist dieser Vorsprung entscheidend, um anschließend draußen im Beet bestehen zu können. Außerdem bringen vorgezogene Jungpflanzen bessere Erträge.
Generell solltest du allen Gemüsepflanzen, die eine längere Entwicklungszeit benötigen, einen Vorsprung im Gewächshaus, Frühbeet oder mit der passenden Ausstattung einfach auf deiner Fensterbank geben. Gleiches gilt für wärmeliebende und empfindlichere Arten wie Paprika, Auberginen, Tomaten, Salate und Kräuter.
Wenn du Pflanzen und Gemüse anbauen möchtest, solltest du prüfen, ob du es mit Arten zu tun hast, die ein spezielles Keimverhalten aufweisen. Diese benötigen bei der Anzucht und Aussaat eine besondere Pflege:
Weitere Infos zu Keimdauer und Keimtemperatur findest du in unserem Aussaatkalender für Gemüse, Aussaatkalender für Kräuter und Aussaatkalender für Blumen.
Beachte bei größeren und hartschaligen Samen, dass diese über Nacht in lauwarmem Wasser baden sollten, ehe du sie aussäst.
Wenn die Keime nicht so sprießen, wie man sich das vorgestellt hat, kann das viele Gründe haben. Wir haben dir hier die häufigsten Fehler zusammengefasst und erklären dir, wie du sie vermeiden kannst:
Im Gegensatz zur Direktsaat beginnt der Aussaatprozess bei der Anzucht bzw. Vorkultur in einem wind- und wettergeschützten Raum. Was du noch für die Anzucht benötigst, erfährst du jetzt.
Für die Vorkultur benötigst du:
Mit unserer DIY-Anleitung kannst du dir ein Hochbeet aus Paletten sogar selbst bauen! Und wie du ein Hochbeet richtig einsetzt, lernst in unserem Hochbeete-Ratgeber.
Achte bei den Töpfen unbedingt auf einen Wasserablauf, um Staunässe zu vermeiden. Wenn du Torftöpfe verwendest und deine Jungpflanze bereit fürs Beet ist, kannst du sie mitsamt dem biologisch abbaubaren Torftopf einpflanzen. Das schützt die empfindlichen Wurzeln deiner Jungpflanze, für die das Umtopfen eh Stress bedeutet.
Verwendest du Torfplatten, ist es wichtig, die einzelnen Kammern mit der Schere vorsichtig voneinander zu trennen, um diese mit dem nötigen Abstand zueinander einpflanzen zu können.
So gehst du vor:
Sind aus deinen Samen zarte Pflänzchen gewachsen, musst du diese wieder vereinzeln, um einen Konkurrenzkampf um Licht, Platz und Nährstoffe zu vermeiden. Das nennt man in der Fachsprache Pikieren. Den richtigen Zeitpunkt hierfür findest du, indem du deine Pflänzchen genauer unter die Lupe nimmst. Prüfe, ob sich die ersten Keimblätter an den Sämlingen gebildet haben. Ist dies der Fall, kannst du mit dem Pikieren beginnen.
So vereinzelst du deine Jungpflanzen nach der Anzucht:
Für die Direktsaat benötigst du eine Gartenhacke, eine Pflanzenschnur und Pflanzenetiketten sowie Aussaaterde und eine Gießkanne. Bei der Direktsaat empfehlen wir dir eine dieser zwei Methoden:
Bei der Aussaat in Reihen legst du geradlinige Beete an, welche du anschließend beschriften kannst, um einen guten Überblick über deine Pflanzen zu behalten.
So gehst du vor:
Die Vorteile einer Aussaat in Reihen liegen darin, dass die Pflanzen einen optimalen Abstand zueinander haben und auch du einen guten Überblick übers Beet hast. Der Nachteil ist, dass du damit etwas mehr Arbeit als bei der breitwürfigen Aussaat hast.
Die Breitsaat wirkt im Vergleich zu den Reihen natürlicher, hat aber den Nachteil, dass du Unkraut auch nur schwerer erkennen kannst.
So gelingt dir die Aussaat:
Wie du deine eigenen Jungpflanzen vorziehst oder eine klassische Direktsaat gelingt, weißt du bereits. Hier erwarten dich noch ein paar praktische Tipps, damit deine Pflänzchen gut im Beet anwachsen.
Erst Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, dürfen viele Sorten ins Freie gesetzt werden. Damit du deine Blumen, das Gemüse und die Kräuter hieran gewöhnst, solltest du diese zu Beginn nur mit zimmerwarmem Wasser gießen.
Achte außerdem darauf, die Pflanzen innerhalb der ersten Tage in den Schatten zu stellen. Gewöhne deine Jungpflanzen schrittweise an deinen Garten oder den Balkon, indem du sie zunächst nur stundenweise an die frische Luft stellst. Auch in einem frühen Stadium müssen sich deine Jungpflanzen eventuell schon Schädlingen stellen.
Ideal ist, wenn du mit sauberen Töpfen und frischem Substrat eine keimfreie Grundlage schaffst. Dennoch kann es sein, dass z. B. kleine Trauermücken ihre Eier bei deiner Anzucht ablegen. Im Handel kannst du Fadenwürmer erstehen, um dich dieser Schädlinge auf biologische Weise zu entledigen.
Die richtige Wassermenge entscheidet bei allen Pflanzen über Gedeih und Verderb. Prinzipiell musst du wissen, dass die kleinen Jungpflanzen noch keine großen Wurzeln haben, die ihnen die Wasseraufnahme erleichtern. Das bedeutet für dich, dass du noch sehr junge Pflanzen öfter bewässern musst. Wir sprechen hier tatsächlich von „bewässern“, denn schwallartiges Gießen kann die zarten Keime abbrechen oder wegspülen. Benutze am besten eine Sprühflasche, die die Jungpflanzen mit feinen Tropfen benetzt. Die Häufigkeit des Bewässerns hängt an vielen Faktoren: Wärme, Anzahl der Jungpflanzen, Substrat. Am sichersten ist immer noch, die Erde kurz zu befühlen - ist sie recht trocken, ist Zeit zum Benetzen.
Es ist nicht nur ausgesprochen lecker, eigenes Gemüse und Kräuter im Garten anzupflanzen, sondern mit den richtigen Utensilien auch besonders leicht. In unserem Online-Shop findest du eine Reihe an praktischen Werkzeugen und Zubehörteilen für die Anzucht und Aussaat in deinem biologischen Garten, so beispielsweise auch passende Gefäße und Biosaatgut. Sieh dir jetzt unser umfassendes Sortiment für deine Anzucht und Aussaat an und profitiere von einer schnellen Lieferung zu dir nach Hause!