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Steildächer selber dämmen

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Eine Dachdämmung kann von außen erfolgen, wenn z.B. das Dach neu gedeckt werden muss. Bei intakter Dacheindeckung wird in der Regel von innen gedämmt. Hier werden die Sparrenzwischenräume und wenn nötig auch unter den Sparren gedämmt. Diese Arbeiten sind problemlos in Eigenregie durchzuführen.

Steildach dämmen

Überblick: Die wichtigsten Schritte zum Dämmen eines Steildaches

1. Ausführung planen

  • Sparren, falls nötig, aufdoppeln
  • an den Vorgaben der EnEV orientieren

2. Zwischensparrendämmung

  • Abstand zwischen den Sparren messen
  • Klemmfilz zuschneiden und einklemmen

3. Dampfbremsfolie

  • Dampfbremse fest tackern

4. Untersparrendämmung

  • Quer zu den Sparren Latten oder Kanthölzer montieren
  • Untersparrendämmung einklemmen

 Ausführung planen

Zwischensparrendämmung

A. Im Idealfall sind deine Dachsparren so hoch, dass es für die benötigte Dämmstoffdicke ausreicht.


  • a Unterspannbahn
  • b Sparren
  • c Mineralwolle
  • d Dampfbremsfolie

Stärkere Zwischensparrendämmung mit Sparrenaufdopplung

B. Wenn die Sparrenhöhe zu gering ist, kannst du die Sparren mit Kanthölzern aufdoppeln.


  • a Unterspannbahn
  • b Sparren
  • c Mineralwolle
  • d Dampfbremsfolie
  • e Kantholz

Zwischensparrendämmung mit Untersparrendämmung

C. Wenn es noch mehr Dämmung sein muss, ist die zusätzliche Untersparrendämmung eine gute Lösung. Diese verläuft quer zur Zwischensparrendämmung.


  • a Unterspannbahn
  • b Sparren
  • c Mineralwolle
  • d Dampfbremsfolie
  • e Kantholz
  • f Dachlattung/Kantholz
  • g Untersparrendämmung
  • h Gipskartonplatte


Orientiere dich bei der Planung an den aktuellen Vorgaben der EnEV. Zu den Vorbereitungen der Dachdämmung gehört die Kontrolle der Dacheindeckung und der Unterspannbahn. Beides muss intakt sein. Die Giebelwände müssen für die Anbringung der Dampfbremsfolie ausreichend glatt sein.
Wenn das nicht der Fall ist, muss wenigstens ein Streifen soweit glatt verputzt werden, dass die Folie darauf verklebt werden kann. Entferne auch alles Störende auf den Sparren damit die Dämmung und die Dampfbremsfolie fehlerfrei angebracht werden können.

Trage eine passende Kleidung bei der Verarbeitung der Dämmung. Auch eine Staubschutzmaske, Schutzbrille und Arbeitshandschuhe sollten verwendet werden.


Schritt-für-Schritt-Anleitung

A) Zwischensparrendämmung

1. Messe zunächst mit einem Zollstock wie breit der Abstand zwischen den Sparren ist. Messe die Abstände zwischen den Sparren jedesmal von Neuem, denn sie sind möglicherweise ungleich.

2. Rolle den Klemmfilz auf der Bodenfläche aus. Lege dir zum Schneiden ein Holzbrett unter und schneide den ersten Zuschnitt plus 1 Zentimeter als Klemmzugabe zu. Schneide am besten mit einem Dämmstoffmesser entlang eines Schneidebrettes, das du mit dem Fuß niederdrücken kannst.

3. Klemme den Zuschnitt von unten beginnend zwischen die Sparren. Wenn du ein hohes Dach hast, brauchst du möglicherweise noch ein Gerüst oder eine Leiter. Dann ist es rationell, erst mal die untere Reihe zu dämmen und später weiter oben zu arbeiten. Achte immer darauf, dass alles lückenlos gedämmt wird. Die einzelnen Dämmstoffreihen müssen dicht zusammensitzen. Wenn du Hindernisse hast, musst du den Klemmfilz passend ausschneiden.

4. Reststücke vom Rollenende kannst du jederzeit zusammensetzen.

Die Linien auf dem Klemmfilz kannst du zur Orientierung für einen geraden Zuschnitt nutzen.

5. Damit keine Feuchtigkeit in die Dämmung zieht und Bauschäden verursachen kann, muss eine Dampfbremse angebracht werden. Rolle die Folie der Länge nach ab und schneide sie mit einer Längenzugabe von 30 cm mit einer Schere zu. Sie wird von oben beginnend mit einem Handtacker alle 20 cm an den Sparren getackert. Achte auf eine faltenfreie Verlegung der Folie. Lasse sie nach oben und zu den beiden Giebeln jeweils 15 cm überstehen. Wenn du die Folie der Länge nach zusammensetzen musst, lasse sie 10 cm überlappen und verklebe sie. Weitere Folienbahnen nach unten ebenfalls mit 10 cm Überlappung antackern und die Überstände mit Foliendichtband luftdicht verkleben.

6. An den Giebeln oder sonstigen festen Bauteilen verklebst du die Folie am besten mit einem Dichtstoff passend zu deiner Dampfbremsfolie. Die Folie dabei spannungsfrei verkleben, indem du vor der Klebenaht mit der Folie eine Schlaufe bildest.

7. Auch Durchdringungen wie z.B. Rohre, müssen luftdicht verklebt werden.

Die Folie sollte nicht längere Zeit ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Wenn du vorerst keine Verkleidung der Fläche planst, solltest du die Fenster beschatten. Schütze in diesem Fall auch den Dämmstoff mit einer Lattung gegen Herausfallen. Die Lattung kannst du später für die Anbringung der Verkleidungsplatten nutzen.

B) Sparrenaufdopplung

8. Wenn die Sparrenhöhe zu gering ist, wie es in einem Altbau vorkommen kann, kannst du diese aufdoppeln. Das machst du bereits vor dem Dämmen. Die Kanthölzer sollten nach Möglichkeit die Breite der Sparren haben.

9. Jetzt kannst du durch den höheren Sparren genügend Dämmstoff unterbringen.

C) Zusätzliche Untersparrendämmung

10. Durch eine zusätzliche Untersparrendämmung kann die gesamte Dämmdicke erhöht werden. Zunächst werden quer zu den Sparren Latten oder Kanthölzer montiert, zwischen die dann die Untersparrendämmung geklemmt wird. Die Dicke der Hölzer wählst du passend zur Untersparrendämmung, z.B. 30, 40 oder 60 mm. Montiere diese waagerecht im Abstand von maximal 50 cm. Berücksichtige beim Abstand auch die spätere Verkleidung mit Platten. Die Plattenstöße müssen immer auf einem Kantholz sein.

Du kannst die zusätzliche Dämmebene für Installationen nutzen. Kabel können hier problemlos ohne Durchdringung der Dampfbremsfolie verlegt werden.

11. Schneide den Dämmstoff, z.B. einen Zwischensparren-Klemmfilz, von der Rolle in der Breite der Lattenabstände zuzüglich 5 mm Klemmzugabe ab.

12. Der Zwischensparren-Klemmfilz wird in die Zwischenräume geklemmt und hält durch die Klemmzugabe fest.

13. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, verwendest du Montagebügel beim Einsetzen der Untersparrendämmung. Hilfreich sind diese Bügel vor allem bei geringer Dachneigung, bei dünnem Dämmstoff oder auch bei großen Abständen der Lattung. Danach wird die Fläche mit Platten verkleidet. Beim Dachausbau sind z.B. Gipskarton- oder Gipsfaserplatten ideal.


Material- und Werkzeugliste

Material

Werkzeug

  • Zwischensparren-Klemmfilz
  • Dampfbremsfolie
  • Folienklebeband
  • Dichtstoff
  • Kanthölzer
  • Dachlatten
  • Untersparren-Klemmfilz
  • Montageklammern
  • Zollstock
  • Schneidebrett
  • Schere
  • Handtacker
  • Holzsäge
  • Akkuschrauber
  • Wasserwaage
  • Kartuschenpresse
  • Cuttermesser

Heimwerker-Wissen "Steildach dämmen"

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